Kirchspiel Nowy Dwor

Quelle: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939 von Eduard Kneifel.

 

Beschreibung des Kirchspiels

Das Gebiet um Nowy Dwór ist eines der älteren polnischen Siedlungsgebiete. Das Mennonitendorf Deutsch-Kazun wurde 1776 gegenüber der Festung Modlin gegründet. Im Jahre 1782 erwarb der Gnesener Erzbischof das Stadtrecht für seinen Gutshof Nowy Dwór. In den folgenden Jahren (1783 - 1790) kamen viele deutsch-evangelische Handwerker in die Gegend. In der Preußischen Zeit (1793-1806) folgten sogar 13 Schiffer und 2 Schiffbauer aus Berlin und Stargard.

Die Evangelischen Siedler hatten vom Erzbischof Stanislaw Poniatowski völlige Religionsfreiheit zugesichert bekommen und im Jahre 1782 gründeten sie die Gemeinde Nowy Dwór. Anfangs benutzten sie Privathäuser für ihren Gottesdienst. Im Jahre 1806 konnten sie mit Genehmigung des Grundherren das obere Stockwerk der Rathauses nutzen. Im Jahre 1818 schenkte ihnen Graf Gutakowski ein Haus für den Pfarrer. Im Jahre 1826 wurde ihnen auf Veranlassung der Regierung das Rathaus überlassen und zur Kirche umgebaut. Diese wurde 1867 renoviert und im Jahre 1906 weiter ausgebaut. Im Jahre 1907 vernichtete ein riesiges Feuer 120 Häuser in Nowy Dwór. Die Friedhofskapelle von Neuhof wurde 1937 eingeweiht.

 

Pastoren

1783 - 1796 Gottfried Leske
1799 - 1813 Johann Christopherus Friedrich Nathanael Bando
1818 - 1839 Samuel Tock
1830 - 1831 Traugott Schulze
1831 - 1832 Peter Paul ( Karl ) Berkau
1832 - 1859 Wilhelm Helbing
1860 - 1896 Ludwig Behrens
1897 - 1903 Edmund Hermann Schultz
1904 - 1922 Oskar Ernst
1922 - 1925 vakant
1925 - 1929 Karl Wolfram
1929 - 1939 Robert Nitschmann

 

Vikare

1897 B. Erdmann
1908 - 1909 J. D. Buse

 

Statistik

Gründung der Gemeinde 1782;  3.250 Gemeindemitglieder;   Kirchensprache Deutsch, aber auch Gottesdienste in Polnisch;  1 Kirche in Neuhof-Nowy Dwór;   Pfarrhaus;   1ha Pfarrland, 8 Betthäuser und 15 Friedhöfe

 

Orte

(mit Gründungsdatum soweit bekannt)

Rajszewo
Deutsch-Kazuń
Modlin
Nówy Dwor
Neuhof-Nowy Dwór
Wiesendorf-Łaczna  1782
Skierdy (Schule)  1782
Dembina Holl.  1786
Neu-Modlin (Schule)  um 1803 (Schwaben)
Luisenfelde um 1803 (Schwaben)
Kleinfelde / Koszewsko um 1803 (Schwaben)
Dziekanów  1830
Łomianki Górne  1890
Tarchomin
Kikol-Kämpe (Schule)
Szamocin (Schule)
Kazuń (Schule)
Neuhofer Kämpe
Deutsch-Dziekanów

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