[Ger-Poland-Volhynia] Sonderzug XXVII - Flying EWZ Commissions

Paul Rakow paul.edward.luther.rakow at desy.de
Sat Dec 7 05:55:58 PST 2013


     I hope we aren't overloading the mailing list with posts about
  WWII refugees from Ukraine - here's a comment on/summary of Frank's
  excellent post about the EWZ Sonderzug (which means something
  like "Immigration Department Special Train").

      It wasn't used for transporting refugees from place to place,
  it was used to take the bureaucrats to where the refugees were, so
  that they could be processed (durchgeschleust) to see whether they
  could become German citizens. About 500 resettlers could go
  through the whole procedure in a day.

       It was a long train, with carriages for a photo-studio to take
  mug-shots, a dark-room to develop them, carriages full of typists
  taking down people's details for the EWZ forms, carriages for
  medical and "eugenic" examination, and finally a fancy room with a
  shiny mahogany table and Nazi eagle for the naturalisation ceremony.

       The Bundesarchiv (German national archives) have some
  photos of the inside of an EWZ Sonderzug, dated 1941/42.
  Get in touch if you are interested.

                Paul Rakow

  "Frank Stewner" <dr.stewner at t-online.de> wrote: 
>
> Hi,
>
> I entered ?Kommission XXVII? with Google and found an entry in the Odessa
> library.
>
> I searched for Sonderzug and found a decription of the EWZ ?Flying
> Commissions?
>
> There were trains used for the EWZ registration of the ?Resettler? from
> East-Europe.
>
> I do not think that the trains were running on a fixed schedule from one
> town to another.
>
> There were at the end 9 of these flying commissions, see the german text
> nearly at the end.
>
> Frank Stewner
>
>
> Here comes the combined text:
>
> 1.
>
> Library Holdings of AHSGR, 1995
>
>
>
>        Published by the Odessa Digital Library - 12 May 1995
>
>             http://www.odessa3.org
>
>
> Einwandererzentralstelle, kommission XXVII, Sonderzug, 1944
>  (Documents regarding the reception of German Repatriates
>  from Russia in 1944)
>
> 2.
>
> Der Sonderzug der EWZ
>
>  _____
>
> Eine Kommission besonderer Art innerhalb der Einwandererzentralstelle (EWZ)
> war die sogenannte "Fliegende Kommission" mit dem "EWZ-Sonderzug" (27. April
> 1941 - 31. Mai 1942), der aus 15 - besonders zur Erfassung der Umsiedler
> eingerichteten D-Zugwaggons bestand.
>
>  _____
>
> Die "Fliegende Kommission"
>
>  _____
>
> Nicht alle Umsiedler und Deutschst?mmigen konnten an einer fest installierte
> Dienststelle herangef?hrt werden, das ein gro?es Problem f?r den zeitlich
> beschr?nkten Ablauf der Durchschleusung darstellte.
>
> Die Umsiedler und die Deutschst?mmigen waren auf hunderte von Lager in
> nahezu allen Teilen des Altreichs, der Ostmark, des Sudetengaues und des
> Generalgouvernement verteilt. Um mit Effizienz arbeiten zu k?nnen, blieb der
> Einwandererzentralstelle (EWZ) also nichts weiter ?brig als diesen
> Personenkreis durch sogenannte "Fliegende Kommissionen" zu erfassen, die in
> sich alle Dienststellen der EWZ enthielt und eine St?rke von 30 bis 50
> Mitarbeiter umfassten.
>
> Da der ?berwiegende Teil der Lager abseits der Bahnstrecken lag mussten
> diese "Fliegenden Kommissionen" motorisiert, d.h. mit Bussen, LKW, PKW
> ausger?stet werden. Ferner war die EWZ im Besitz eines "B?ro-Sonderzuges",
> der v?llig nach den verwaltungsorganisatorischen Bed?rfnissen dieser
> Dienststelle gebaut und ausgestattet wurde. Er enthielt 14 Wagons und
> "durchschleuste" die Lager, in der N?he der Bahnstrecken.
>
>  _____
>
> Der Bau des Reichsbahnsonderzuges
>
>  _____
>
> Wie kam die EWZ zu diesem "B?ro-Sonderzug" ?
>
> Aufgrund der recht komplizierten Arbeitsweise der "Fliegenden Kommission",
> kam es zu einer Pr?fung dieser Arbeitsstelle. Das mangelhafte
> Pr?fungsergebnis veranla?te den Chef der Sicherheitspolizei und des SD,
> SS-Gruppenf?hrer Heydrich dazu, dem RF-SS die Beschaffung eines
> Reichsbahnzuges als fahrbare Dienststelle f?r die EWZ (EWZ-Sonderzug)
> vorzuschlagen.
>
> Der RF-SS genehmigte den Bau eines EWZ-Reichsbahnsonderzuges, der in allen
> Teilen den Bed?rfnissen f?r die T?tigkeit der EWZ entsprechen sollte. Nach
> Aus- und ?berarbeitung der Pl?ne durch das Reichsbahnzentralamt Berlin und
> Bereitstellung der erforderlichen Waggons, ?berwiegend veralteter
> franz?sischer Lazarettwagen, einiger deutscher D-Zugwagen und eines
> polnischen Barwagens, wurde die Durchf?hrung der Umbauarbeiten vom
> Reichsbahnausbesserungswerk Potsdam sofort in Angriff genommen und in einem
> Zeitraum von ca. 5 Monaten fertiggestellt.
>
> Bei der Planung des Sonderzuges war davonauszugehen, dass einerseits eine
> Arbeitsstelle f?r eine gro?e Kommission der EWZ einzurichten war und
> andererseits den Umsiedlern beim Betreten der ersten Beh?rde im Deutschen
> Reich - die "Fliegende Kommission", einen "entsprechenden Eindruck" zu
> verschaffen. Au?erdem mu?te eine Zusammenfassung derjenigen Dienststellen
> -die rein dem Publikumsverkehr dienten auf engstem Raum, sowie eine Trennung
> von den Bearbeitungsr?umen und den Technischen erfolgen.
>
> Alle Arbeits- und Durchschleusungsr?ume wurden in einfacher Art, gleichm??ig
> ausgestattet. Eine stilistische Steigerung der optischen Gestaltung gab es
> f?r den letzten Durchschleusungsraum, da hier die Aush?ndigung der
> Einb?rgerungsurkunden als feierlicher Akt, in w?rdiger Umgebung erfolgen
> sollte. Die W?nde wurden daher mit eingelgtem Holz verkleidet und mit dem
> Hoheitszeichen verziert.
>
>  _____
>
> Die organisatorische Aufteilung des Sonderzuges
>
>  _____
>
> Der (Sonder)zug bestand - wie bereits zuvor erw?hnt aus 15 Wagen, von denen
> 8 zur eigentlichen Durchschleusung und 4 zur technischen Bearbeitung
> (Kraftanlage, Lichtbildentwicklung u.s.w.) dienten. In den restlichen 3
> Wagen befanden sich Bearbeitungsr?ume. Die Wagen 1 bis 3 des Sonderzuges
> enthielten Bearbeitungs- und Personalaufenthaltsr?ume. Im Wagen 1 waren
> zudem die Dieselmotoren f?r die Licht- und Kraftstromversorgung.
>
> Im Wagen 4 betraten die Umsiedler die Meldestelle, in der die Personalien
> auf den Formbl?ttern und Karteikarten eingetragen wurden. Diese wurden in
> einem braunen Umschlag an die folgenden Dienststellen weitergeleitet. Im
> Wagen 5 erfolgte die Aufnahme des f?r den Ausweis erforderlichen Lichtbildes
> und die R?ntgenuntersuchungen im Reihenbildverfahren, die von jedem
> Umsiedler erstellt wurden.
>
> Im Wagen 6 wurde von 4 F?hrsorgerinnen in Einzelr?umen das Gesundheitsbild
> jeder Familie aufgenommen und auf Karteikarten eingetragen
> (Gesundheits-Karte) sowie eine Blutprobe entnommen. In den Wagons 7 und 8
> befanden sich Untersuchungsr?ume mit Auskleidekabinen. Die gesundheitliche
> und erbbiologische Untersuchung erfolgte hier durch 8 ?rzte. In der
> Staatsangeh?rigkeitsstelle des Wagens Nr.9 wurde der Einb?rgerungsantrag
> entgegengenommen und nach Pr?fung aller erarbeiteten Unterlagen auch dort
> entschieden. Die Erfassung der Berufsausbildung und Kenntnisse der Umsiedler
> erfolgte im 10. Wagen des Zuges.
>
> Im Wagen Nr. 11 befand sich zun?chst die Pr?fstelle, die das bisherige
> Arbeitsergebnis pr?fte und die Ansiedlungsbegiete, entsprechend den Vorgaben
> festlegte. Gleichzeitig liefen hier die Umsiedlerausweise und die
> Einb?rgerungsurkunden zur Pr?fung ein. In dem anschlie?enden Raum erfolgte
> die Ausgabe der Ausweise und Urkunden an die Umsiedler, die danach den
> Sonderzug als deutsche Staatsanegh?rige verlassen konnten.
>
> B?ror?ume der Verwaltung, der Statitistischen Abteilung und die Berufskartei
> befanden sich im Wagen Nr. 12. Hier wurde sofort eine Vervielf?ltigung der
> EWZ-Karte zur Weitergabe an die Einsatzst?be vorgenommen. Unter Mitarbeit
> der Reichskriminalpolizei erfolgte im Spezialwagen Nr. 13 die Entwicklung
> und die Kopierung der Lichtbilder. Diese Dienststelle mu?te am Tag bis zu
> 800 Aufnahmen entwickeln und etwa 1.500 bis 2.000 Kopien herstellen. Den
> Schlu? bildete ein Gep?ckwagen zur Aufnahme des Aktenmaterials (Registratur)
> und des zur Film- und Bildentwicklung ben?tigten Wassers, der im Winter
> zus?tzlich beheizt wurde.
>
> Mit diesem Sonderzug war zun?chst die Erfassung von Umsiedlerm aus dem
> S?dosten vorgesehen. Von etwa 120 SS-Angeh?rigen, Beamten und Angestellten
> wurden auf den Bahnh?fen pro Tag etwa 500 Umsiedler "durchgeschleust". Ende
> des Jahres 1944 betrug der Personalbestand 900 Mitarbeiter.
>
> Diese Form bew?hrte sich in der Praxis durch die Konzentration der
> Dienststellen. Zur Zeit der Stillegung der EWZ, Ende Januar 1945 existierten
> 9 "Fliegende Kommissionen". Das EWZ-Personal wurde zu jener Zeit entlassen
> bzw. an andere Dienststellen abgegeben. Als einzige Fachdienststelle zur
> Weiterf?hrung dringlicher fachlicher Aufgaben, verblieb in Solnhofen/Franken
> ein kleines B?ro mit der Besetzung: eines Beamten und acht Angestellten. Zur
> Abwicklung der finanziellen Fragen befand sich eine Abwicklungsstelle in Bad
> W?rishofen im Allg?u.
>
> ? J?rg Fr?hlich 2002
>
> www.villwwockweg.de/ahnen/intro.htm  Bessarabien ? Heim ins Reich
>



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